Die Schwimmeinlagen in Lofer hatte ich auch nach zwei Wochen nicht ganz verdaut, da halfen die anderthalb Tage Hüningen dazwischen auch nicht drüber weg. Deshalb ließ ich es an der Loisach erst einmal langsam angehen.

Tag 1: Pegel um die 100 cm, die Loisach ab Campingplatz Grainau war ein guter Einstieg, um wieder etwas Selbstvertrauen zu gewinnen. Hat dann auch geklappt, ich bin zufrieden mit mir. Etwas präziser fahren vielleicht. Und eins mach ich nimmer: Loisach ab Farchant nehme ich künftig aus dem Programm. So viel Chill brauch ich echt noch nicht. Obwohl: Die Flucht vor dem nahenden Gewitter brachte ordentlich Bewegung in die Sache.

Tag 2: Pegel ziemlich konstant. »Man« zwangsverschleppt mich auf die Loisach oberhalb vom Campingplatz. Klappt ganz gut, hab ich mir schwerer vorgestellt. Die vorgefahrene Linie treff ich zwar nicht immer so recht, aber mit den gelegentlichen Steinbegegnungen komme ich ungekentert klar. Würde mal sagen, der Anspruch liegt bei diesem Pegel in etwa auf Hüningen-Niveau. Einmal durchzufahren hat mir gereicht, ich schließe mich der Wandergruppe an: Ziel Partnachklamm. Unheimlich überlaufen, aber absolut sehenswert.

Tag 3: Eine Stunde Anfahrt zum Rißbach. Gepaddelt: Standardstrecke. Naja. Landschaftlich wirklich sehr reizvoll, trotzdem nicht meins. Der Rißbach drückt auch bei Mittelwasser (Pegel 113 cm) ordentlich. Ich fahr meistens durch. Nix Kehrwasser. Die beiden schwereren Stellen umtragen. An einer extremst leichten Stelle mal wieder dank Entscheidungsschwäche gekentert. Mag es dann nicht so, wenn der Kopf im Flachwasser an den Steinen langschrappt: Ausgestiegen. Ego wieder am Boden. Rißbach, damit hast Du Deinen Reiz bei mir verspielt – vorerst.

Tag 4: Noch einmal die Obere Loisach. Pegel wie gehabt. Der Kenner spürt einen Unterschied zu Tag 2. Ich nicht. Mehr Wasser? Weniger? Ich find's genau gleich. Außer: Sonntags ist die Strecke sehr kunststoffhaltig. Trotzdem: Bis auf das Gedränge am Parkplatz und im oberen Abschnitt sind wir recht einsam unterwegs. Die Fahrt? Irgendwie nehm ich das heute nicht ernst genug. Oder hab die falsche Technik. Jedenfalls wieder gekippt … an einer Stelle, an der kein Mensch nicht kippt. Mannomann. Danach Flachwasser, Paddel schrappt die Steine lang, ich komm nicht mal dazu die Rolle zu versauen … und steig aus. Die Reststrecke fahre ich konventionell runter, keine Experimente.

Fazit 1: Wenn ich so weiter mache, werde ich ganz bestimmt der KCB-Bademeister 2018. Muss ich mich nicht mal für anstrengen.

Fazit 2: Schön war's dennoch. Auch wegen all dem, was paddeltechnisch geklappt hat. Und wegen der entspannten Atmosphäre.